„Ist doch schön, wenn ein Streit mal schiedlich-friedlich ausgeht. Und sei es nur ums Bier.“

Das hätte den Herzögen wohl gefallen. Ganz schnell haben die neumodischen Marketing-Strategen klein beigegeben. Vorschnell? Schließlich ist bei den allermeisten Änderungen traditioneller Oberflächen erstmal der Protest groß, der sich in der Regel aber auch schnell wieder beruhigt – in dem Maße, in dem man sich dran gewöhnt. So ist der Mensch.

Doch anstatt sich mit Löwenmut für das neues Logo in die Bresche zu werfen, hat Wolters es einkassiert. Die Brauerei signalisiert damit durchaus nicht ungeschickt Demut vor den heimischen Schluckern. Motto: Unser Bier ist euer Bier. Und Demut vor einer Tradition, die in globalisierten Zeiten vielen Menschen zumindest dann wichtiger ist, als Marketing-Profis denken, wenn sie plötzlich abgeräumt wird. Auch wenn sie längst keine Funktion mehr hat. Aber so ist der Mensch. Jedenfalls in Braunschweig. Was soll’s.

Zwar ist der Rückzieher nicht sehr standhaft, aber auch nicht schlimm. Denn, Tradition hin oder her, das neue Logo war recht fad geraten. Jetzt kommt ein neues Logo mit altem Wappen. Eine anspruchsvoller Spagat, zu dem wir der Brauerei mehr kreatives Geschick wünschen. Und uns Schluckern Gelassenheit. Ist doch schön, wenn ein Streit mal schiedlich-friedlich ausgeht. Und sei es nur ums Bier.