„Es wird zwar richtig nervig, die Fehler einer fehlgeleiteten Verkehrspolitik aus den 90er Jahren auszubügeln. Aber es lohnt sich.“

Wer ab Ende Oktober zwischen den beiden größten Städten unserer Region pendelt, der ist wahrlich nicht zu beneiden. Wer also auf den Zug zwischen Braunschweig und Wolfsburg angewiesen ist, der wird sicher den einen oder anderen Fluch ausstoßen, wenn er beim täglichen Blick in die Bahn-App merkt, dass sein Zug wieder einmal nicht fährt. Und der Ersatz-Bus mehr als doppelt so lange an Fahrzeit benötigt. Zu beneiden sein werden auch nicht die vielen Autofahrer auf der ohnehin zu den Pendler-Stoßzeiten schon verstopften A39. Sie werden sich auf noch längere Fahrtzeiten einrichten müssen, da so mancher Bahnfahrer in der Bauphase aufs Auto umsteigen wird.

Auch wer den Fernverkehr ab Braunschweig nutzen will, wird leider feststellen müssen, dass der ICE-Fahrplan ganz schön ausgedünnt sein wird. Oder Bahnfahrer müssen den Umweg über Hannover in Kauf nehmen. Alleine
20 Wochen an Vollsperrungen wird es auf der Weddeler Schleife in den kommenden zwei Jahren geben. All diese Mühen werden sich aber auszahlen. Und das ist das Gute. Denn ab Ende 2023 werden die Nahverkehrszüge alle 30 Minuten statt wie bisher im Stundentakt fahren. Die Bahnstrecke wird deutlich weniger anfällig für Störungen und Verspätungen sein. Sie sichert zudem den ICE-Halt Braunschweig langfristig. Es wird zwar richtig nervig, die Fehler einer fehlgeleiteten Verkehrspolitik aus den 90er Jahren auszubügeln. Aber es lohnt sich.