„Mit Dero kann man nicht mehr auf eine Bühne. Der hat sich rechtsrum in den Abgründen des Internets verirrt.“

Dero Goi ist ein sehr gut aussehender Mann. Ebenmäßiges Antlitz, kantiges Kinn, dunkle Augen. Groß gewachsen. Selbstbewusster Auftritt. Eloquent und meinungsstark. Und ein Popstar: 30 Jahre war er Frontmann der auch in Osteuropa populären, harten Braunschweiger Band Oomph!. Größter Hit: „Augen auf“.

Jetzt haben sich Oomph! und Dero getrennt. Die Band verliert ihren extrovertierten Frontmann, ihr Aushängeschild. Die beiden im Hintergrund, die Gitarristen und Soundtüftler Crap und Flux, wollen weitermachen. Und über die Gründe der Trennung nicht reden.

Das Interview zum Kommentar:

Oomph! ohne Dero – welchen Frontmann Crap und Flux suchen

Dabei liegen sie auf der Hand. Da ist zum einen Deros offensives Glaubensbekenntnis. Der Mann, der mit Oomph! brachial Religionskritik übte, huldigt nun einem evangelikalen Christentum. Homosexualität hält er für eine Verirrung.

Unter Pseudonym postet Dero zudem in sozialen Netzwerken seltsame Beiträge. Etwa das bedrohliche Bild einer Spritze: „Angst vor einer harmlosen Krankheit, aber keine Angst vor einer experimentellen Giftspritze. Ich werde es niemals verstehen.“

Oder, perfider noch: das Bild eines Apfels. Überschrift: „This is a banana.“ Unterzeile: „Wenn du einen Apfel siehst, bist du ein Rechtsextremist.“ Die Botschaft ist eigentlich unmissverständlich: Dero bekennt sich zum Rechtsex-tremismus. Oder er lügt.

Mit dem kann man nicht mehr auf eine Bühne. Der hat sich in den Abgründen des Internets verirrt. Hoffentlich findet er zurück.