„Ausruhen gilt nun nur in den Werksferien, danach muss VW auf Spur bleiben.“

Mittwochabend sitzt VW-Chef Herbert Diess noch in der Talkshow von Markus Lanz und diskutiert unter anderem mit Autor Frank Schätzing über E-Mobilität und Wirkungsgrade, einen Tag später steht er im Hafenbecken in Wolfsburg auf einem Elektro-Surfboard und verabschiedet sich von den VW-Beschäftigten mit einer Video-Nachricht in den Urlaub. Keine Frage: Der Vorstandschef hat Energie und wirkt gleichzeitig noch immer halbwegs amüsiert bei allem, was er tut.

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Grund zu Optimismus hat Diess tatsächlich genug. Nach einem schwierigen Corona-Jahr 2020 schraubt Volkswagen im ersten Halbjahr 2021 alle wichtigen Kennzahlen steil nach oben: Umsatz, Ergebnis, Rendite und Cash-Flow überflügeln zum Teil selbst die Zahlen aus dem Vor-Corona-Halbjahr 2019. VW ist auf einem extrem erfolgreichen Kurs – sollte Covid-19 händelbar bleiben, dürften auch Halbleiter-Engpässe den Konzern im diesen Jahr nicht mehr weit zurückwerfen. Analysten nennen die Zahlen „verblüffend“. Sie kommen zustande, weil VW margenstarke Autos verkaufte, Finanzierungen liefen und der Konzern Kosten senken konnte. Das erwirtschaftete Geld braucht VW nun für die Investitionen in Digitalisierung, den Aufbau von Software-Know-how und den Ausbau der E-Mobilität. Deswegen: Ausruhen gilt nun nur in den Werksferien, danach muss VW auf Spur bleiben.