„Das mittlerweile schon jahrzehntelange Tauziehen um den Ausbau der Bahnstrecke Weddeler Schleife erinnert an zwei Filmklassiker.“

Das mittlerweile schon jahrzehntelange Tauziehen um den Ausbau der Bahnstrecke Weddeler Schleife erinnert an zwei Filmklassiker. An „Die unendliche Geschichte“. Und an „Täglich grüßt das Murmeltier“.

Selbst Landtags- und Bundestagsabgeordnete scherzten nur noch. „Ob wir das noch erleben dürfen?“ hieß es dann. Aber jetzt ist der Knoten endlich zerschlagen. Am Donnerstag wurde die abschließende Finanzierungsvereinbarung für das 150 Millionen Euro teure Schienenprojekt zwischen Braunschweig und Wolfsburg unterschrieben.

Es ist ein Schlusspunkt unter ein jahrelanges Baggern von Politikern und Lobbyisten aus unserer Region bei der Bundespolitik. Und zugleich ist es der Startpunkt für einen öffentlichen Nahverkehr, den diese so starke und selbstbewusste Region verdient hat. Ab Ende 2023 wird endlich der ersehnte 30-Minuten-Takt zwischen Braunschweig und Wolfsburg eingeführt. Es ist ein absolutes Unding, dass ausgerechnet die zweitgrößte Stadt Niedersachsens und das industrielle Zentrum in Niedersachsen so dermaßen schlecht miteinander verbunden sind. Hinzu kommt ja auch noch, dass die Weddeler Schleife ein Nadelöhr für den Fern- und Güterverkehr ist. Auch das wird behoben. Deshalb lässt der Bund die 125 Millionen Euro ja endlich springen.

Andererseits ist der jahrzehntelange Kampf um eine Bahnstrecke auch ein Trauerspiel für Deutschland. Die Weddeler Schleife wurde in den 90er Jahren ja gleich zweigleisig geplant, aber nur eingleisig gebaut. Das Versprechen, dass das zweite Gleis gebaut wird, gab es gleich bei der Fertigstellung der Strecke 1998. 25 Jahre später wird also etwas draus. Der Ausbau ist ein ersehntes Signal für den Bahnverkehr in der Region. Die vielen Pendler in der Region werden es zu schätzen wissen.

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