„Auch Deutschland wirkt hilflos in diesem Drama.“

Wieder einmal wird Israel von Gewalt heimgesucht und die Ohnmacht ist allgegenwärtig. Auch Deutschland wirkt hilflos in diesem Drama. Aber was kann man tun? Leider nicht viel, aber ein erster Schritt wäre ernst gemeinte Solidarität und eine besondere Klarheit der Sprache.

Bekanntlich ist die Wahrheit das erste Opfer in einem Krieg und sie stirbt leider meist durch die Waffe Wort. Nein, es handelt sich nicht um eine „Spirale der Gewalt“, wenn auf einen Raketenangriff gegen schutzlose Zivilbevölkerung das Militär zu Gegenschlägen ausholt, um die Attacke zu stoppen.

Es ist auch keine „Eskalation der Gewalt“ auf der Seite Israels, sondern blanke Selbstverteidigung. Es sind diese immer wiederkehrenden Begriffsunschärfen, die den Unterschied zwischen Täter und Opfer perfide verwischen.

Keine Relativierungen

Selbstverständlich darf und muss Israels Regierung für Fehler in der Siedlungspolitik und für viele Probleme in Gaza und im Westjordanland kritisiert werden. Aber nichts davon darf als Relativierung herhalten, wenn es darum geht, den feigen Angriff auf die Zivilbevölkerung zu verurteilen.

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Über 1000 Raketen, wahllos abgefeuert! Nur der Zufall entscheidet, ob eine Kaserne, eine Klinik oder ein Kindergarten getroffen wird. Das ist objektiv Terror gegen ein ganzes Land, und es ist erschreckend, wie selten im politischen Diskurs das auch so benannt wird.