„Nach den Anfangserfolgen drohen nun Querschläger.“

Dass man Joe Biden fälschlicherweise das Etikett des zaudernden Verwalters und Verlegenheitskandidaten angeklebt hat, war schon lange vor Erreichen der 100-Tage-Frist im Amt offenkundig. Der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika hat bisher keinen Tag gezögert, das Land mit Eilbedürftigkeit und Entschlossenheit umzugestalten.

Wie er dies tut – unaufgeregt, strategisch, geräuschlos und von Empathie geleitet –, wie er die freiheitsliebenden Vereinigten Staaten einer „Sozialdemokratisierung light“ unterzieht und staatlich gelenkte Daseinsvorsorge praktiziert, nötigt Respekt ab.

Die seit dem politischen Ableben von Ex-Präsident Donald Trump verwaist wirkenden Republikaner reden hysterisch vom Abdriften des Landes in den Sozialismus. Aber fast alle Umfragen belegen, dass Bidens weit über die Linderung der Corona-Katastrophe hinausgehende Reparaturanleitung für Amerika, die mit vierstelligen Milliardensummen unterlegt ist, auch in konservativen Wählermilieus begrüßt wird.

Wie lange das so bleiben wird, ist die Frage. Nach den Anfangserfolgen drohen nun Querschläger. Die Mehrheiten im Kongress in Washington sind knapp. Die Republikaner machen Fundamentalopposition.

Bidens Start war erfolgreich. Die wahren Bewährungsproben kommen noch.