„Was vorerst bleibt, ist mit dem „Distanzlernen“ ernst zu machen, so gut es eben geht.“

Mit einer Mischung aus Neugier und Genugtuung dürften die Länder auf den Einstieg des Bundes ins Corona-Tagesgeschäft schauen. Denn nun geht es nicht ums große Ganze, sondern die Niederungen des Alltags.

Bei der Bildungspolitik plant der Bund mit einer „Notbremse“ bei einer 7-Tage-Inzidenz über 200. Das klingt absurd hoch. Der Bund trägt damit aber einerseits der Bildungshoheit der Länder Rechnung, die unterhalb dieser Schwelle Spielraum haben. Und er schafft andererseits eine gewisse Einheitlichkeit auf hohem Niveau. In einem Stufenplan der Niedersächsischen Landesregierung vom Februar markiert zudem ebenfalls die „200“ die höchste „Stufe 6“ des Infektionsgeschehens – mit Distanzunterricht als Konsequenz.

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Das Kultusministerium hat am Mittwoch allerdings die Bedeutung einer anderen Marke bekräftigt, die aktuell die Richtung im Land vorgibt: der Inzidenz 100. Es ist zwar bitter, dass damit auf Sicht nicht weitere Jahrgänge wenigstens in den Präsenzunterricht mit halben Klassen zurückkehren können. Doch bevor nicht die jetzt angelaufenen Tests mehr Klarheit bringen, was wirklich an den Schulen los ist, bevor nicht Lehrer und auch Schüler durch Impfungen besser geschützt sind, wären größere Lockerungen ein gefährlicher Blindflug. Was vorerst bleibt, ist mit dem „Distanzlernen“ ernst zu machen, so gut es eben geht.