„Es geht nicht um die Osterferien, sondern um existenzielle Fragen. Wie kann die Pandemiebekämpfung intelligenter und nachhaltiger werden?“

Wir müssen reden, denn in unsere Land geht gerade einiges schief. Über Auswege aus diesem Impfstoff-Desaster, das uns Eurokraten unter den Augen der Bundesregierung eingebrockt haben. Oder darüber, warum die Corona-Hilfen so spät kommen – Bundesfinanzminister Scholz und Bundeswirtschaftsminister Altmaier haben einen Skandal zu verantworten, der schwer geplagte Unternehmen und Belegschaften in Existenznot bringt. Oder warum digitale Pädagogik fast ein Jahr nach dem ersten Lockdown für viele Schülerinnen und Schüler noch immer nicht nicht mehr ist als Hausaufgaben mit gelegentlichen Videokonferenzen, gerne ohne Bild, der lahmen Server wegen.

Doch es scheint es kein dringenderes Thema zu geben als die Osterferien. Werden Reisen möglich sein oder nicht? Natürlich ist das eine Frage, die viele von uns bewegt. Der Lockdown führt zum Lagerkoller light, viele wollen einfach mal wieder raus. Aber angesichts der Virus-Mutationen, des Impfdebakels und der Sorglosigkeit einiger Nachbarländer kann niemand sagen, was in sechs Wochen sein wird. Der Sachse Michael Kretschmer hat es mit seinem Steinwurf ins Osternest in die Zeitung geschafft – und seine Ministerpräsidentenkollegen haben zu Recht keine Lust, auf diese überflüssige Diskussion einzusteigen. Vor allem Stephan Weil nicht, der von Beginn an auf steile Thesen verzichtete und mutmaßlich froh über jede Minute ist, die er dem Impfmanagement des Sozialministeriums widmen kann.

Es geht nicht um die Osterferien, sondern um existenzielle Fragen. Wie kann die Pandemiebekämpfung intelligenter und nachhaltiger werden? Wie stoppen wir den Jojo-Effekt? Aus gutem Grund werden die Rufe nach Perspektive lauter, bei Unternehmen und in der Gesellschaft: Einen Lockdown ohne Ende hält unser Land nicht aus.