“Niedersachsen will nachsteuern. Das ist auch bitter notwendig. Am Gelingen der Impfkampagne hängt einfach zu viel.“

Niedersachsen ist derzeit so etwas wie das Schalke 04 unter den Bundesländern. Der Fußballklub aus dem Revier steht am Tabellenende der Fußball-Bundesliga. So geht es auch dem Land zwischen Nordsee und Harz bei der Impfquote.

Wenn es nur nicht so ernst wäre, ließen sich weitere Parallelen und Wortspiele zwischen dem Pleite-Klub aus dem Revier und den Pleiten, Pech und Pannen bei Niedersachsens Impf-Managemen finden. Denn die Zahlen sind aus Sicht von Ministerpräsident Stephan Weil und Gesundheitsministerin Carola Reimann (beide SPD) und auch für alle Bürgerinnen und Bürger ernüchternd: Die Impfquote bei der Erstimpfung beträgt nach sechs Wochen Kampagne 2,2 Prozent. Der Bundesschnitt liegt bei 2,8 Prozent, der beim Primus Mecklenburg-Vorpommern sogar bei 3,8 Prozent.

Niedersachsen will nachsteuern. Das ist auch bitter notwendig. Am Gelingen der Impfkampagne hängt einfach zu viel. Weil und Reimann wollen dem Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns folgen: Nicht mehr so viele Dosen für die zweite Impfung zurücklegen, lieber mehr Menschen schneller zumindest einmal impfen. Die Lieferungen werden verlässlicher, das Tempo bei der Erstimpfung muss Niedersachsen gewaltig steigern. Viele Chancen zum Nachjustieren wird Reimann vielleicht nicht mehr bekommen.