„Der Corona-Super-Gau: Eine lausige Pandemie-Politik wird mit einem mutierten Virus bestraft, das das Land endgültig ins Chaos stürzt.“

Zuerst hatten sie kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu. An diese alte Fußballer-Weisheit muss man denken, wenn man in diesen Tagen auf unsere britischen Nachbarn blickt. Für niemanden in Europa könnte dieses Annus horribilis 2020 schlimmer enden als für sie.

Von einer schlechten Regierung ohne Not in eine Brexit-Entscheidung getrieben, sind sie dann mit einer noch schlechteren Regierung in einen Chaos-Brexit getaumelt. Und jetzt noch der Corona-Super-Gau: Eine lausige Pandemie-Politik wird mit einem mutierten Virus bestraft, das das Land endgültig ins Chaos stürzt.

Den Hinweis der britischen Regierung, das Virus sei „außer Kontrolle“, hätte man sich glatt sparen können. Gar nichts ist im United Kingdom unter Kontrolle und die Leidtragenden sind die Bürgerinnen und Bürger. Jetzt rasseln wieder Schlagbäume hinunter, der Eurotunnel ist zugenagelt, der Flugverkehr stillgelegt. Und jedes Land riegelt sich nach eigenen Regeln ab. Europäische Abstimmung? Schon wieder Fehlanzeige. Die teils konfusen Einzelmaßnahmen der EU-Mitglieder zur Eindämmung des mutierten Coronavirus zeigen, wie wenig Zusammenspiel die Europäische Union zehn Monate nach Ausbruch der Pandemie gelernt hat.

24 Stunden Abriegelung, Abriegelung bis auf Weiteres, keine Abriegelung, aber Quarantäne, oder auch gar keine Maßnahmen. Europa hat alles im Programm, nur kein einheitliches Vorgehen.

Da wir wohl noch eine Weile mit dem Virus leben müssen, sollte Brüssel doch noch die Kraft zu einer einheitlichen Pandemiebekämpfung aufbringen. Denn eines steht fest: Das Virus schlüpft immer durch die größte Masche. Und die besten Schutzkonzepte nützen nichts, wenn sie nicht von allen gleichermaßen konsequent umgesetzt werden.