„Es hat, darauf weisen Asse-Aktivisten seit Jahren vollkommen zu Recht hin, nie einen fairen Standortvergleich gegeben.“

Die Argumente liegen auf dem Tisch. Und sie sind gut. Das muss man zugeben. Es ist wenig sinnvoll, den Müll aus der Asse, wenn er tatsächlich einmal geborgen werden sollte, durch die halbe Republik zu fahren, um ihn in einem Zwischenlager zu deponieren, bevor er Jahrzehnte später endgelagert werden kann.

Es hat aber, darauf weisen Asse-Aktivisten seit Jahren vollkommen zu Recht hin, nie einen fairen Standortvergleich gegeben. Es fällt daher schwer, zu schlucken, dass neben dem geplanten Endlager Schacht Konrad in Salzgitter und dem Atommüll-Lager Asse nun auch noch das Zwischenlager für den Müll aus der Asse in unserer Region entstehen soll. Die 126.000 Fässer mit Atommüll hat in unserer Region nie jemand gewollt.

Die Arroganz, mit der vor allem das Bundesumweltministerium den Menschen in dieser Region begegnet, ist umso schwerer zu ertragen. Bisher hatte Umweltministerin Svenja Schulze noch nicht den Mut, den Leuten die Entscheidung zu erklären. Der so oft gelobte Begleitprozess mit den Kommunalpolitikern, Hauptverwaltungsbeamten und Bürgerinitiativen aus der Region wird derzeit mit Füßen getreten. Große Hoffnungen ruhen nun auf der SPD. Schließlich hat Arbeitsminister Hubertus Heil verkündet, auf Schulze einwirken zu wollen. Es bleibt die Frage, wie ernst er es damit meint. Und ob es nicht schon viel zu spät ist.