„Die Bundesgesellschaft für Endlagerung hat ein Himmelfahrtskommando übernommen.“

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat ein Himmelfahrtskommando übernommen. Die Gesellschaft aus Peine sucht nach dem Endlager für hoch radioaktiven Atommüll. Feige gehen die Peiner dabei nicht vor. Sie werfen sich ins Getümmel, nun zum Beispiel bei der Endlager-Debatte unserer Zeitung. Corona-bedingt informieren sie auch in sogenannten Online-Sprechstunden über die Standortsuche. Es handelt sich um Video-Konferenzen mit eingeschränktem Austausch. Dabei gibt es so viel zu bereden.

Es mag sich auch noch als Fehler herausstellen, dass die BGE im ersten Schritt 54 Prozent der Fläche Deutschlands als Teilgebiete mit grundsätzlich geologisch geeignetem Untergrund ausgewiesen hat. In Niedersachsen sind es sogar etwa 80 Prozent. Der Großteil der Deutschen wiegt sich immer noch in Sicherheit. Beim nächsten Schritt werden es nur noch fünf Prozent sein – und die Betroffenheit ist auf einen Schlag riesengroß, weil die Standort-Suche dann auf einmal so konkret wird.

Auch an der Kommunikation muss die BGE arbeiten. Das Thema ist komplex. Um die Bürger abzuholen, braucht es eine verständliche Sprache. Bei der Endlager-Debatte am Freitag etwa sprach BGE-Chef Steffen Kanitz von einer „Informations-Asymmetrie“ mit Blick auf den Kenntnisstand der Bürger. Größer wird dieser mit solch einer Ansprache sicher nicht.