„Zustände wie in ostdeutschen Bundesländern, in denen Behörden auf dem rechten Auge blind sind, darf es nie geben.“

Schon wieder muss die Generalstaatsanwaltschaft Celle eingreifen. Schon wieder sind es Rechtsextreme in Südniedersachsen. Erst vor drei Wochen klagten die Ermittler aus Celle einen 21-jährigen Hildesheimer an, weil er in sozialen Netzwerken mit einem Anschlag auf eine Moschee drohte. Nun stehen zwei Einbecker in Verdacht, einen Sprengstoff-Anschlag auf die Wohnung einer Flüchtlingshelferin verübt zu haben.

Das Extremismus-Problem ist da. Der Landesverfassungsschutz stuft die Zahl gewaltbereiter Rechtsextremisten in Niedersachsen seit Jahren auf hohem Niveau bei etwa 900 ein. Zwar haben rechte Parteien mit Verlusten zu kämpfen. Gleichzeitig zeigt sich aber, dass unkontrollierbare Einzelne wie in Hildesheim oder Einbeck häufiger zuschlagen. Das zeigt sich auch über die Grenzen Niedersachsens hinaus, wie an den Attentaten und Anschlägen von Kassel, Halle und Hanau zu sehen ist.

Ob die „Kameradschaft Einbeck“, „Adrenalin BS“ oder „Adrenalin 381“ im Raum Braunschweig, die Neonazi-Szenen in Göttingen oder im Harz – gerade in Südniedersachsen sind Sicherheitsbehörden gut beraten, ganz genau hinzusehen. Die Generalstaatsanwaltschaft Celle kündigte an, sehr wachsam zu sein. Das ist glaubhaft. Zustände wie in ostdeutschen Bundesländern, in denen Behörden auf dem rechten Auge blind sind, darf es nie geben.