„Bereits deutlich vor den Sommerferien hätten Land und Schulträger in einer konzertierten Aktion planen müssen, wie es weitergehen kann.“

Lüften, lüften, lüften: Das ist kurzgefasst die Antwort der Kultusminister auf die Corona-Herbst- und Wintersaison an Schulen. Fairerweise sollte man dazusagen: Es ist auch die Antwort vieler Wissenschaftler. Doch die Bedingungen in vielen Klassenzimmern, sie sind nicht so. Fenster sind kaputt oder aus Sicherheitsgründen verschlossen. Und eiskalte Zugluft nicht unbedingt ein Beitrag zum Gesundheitsschutz.

Bereits deutlich vor den Sommerferien hätten Land und Schulträger in einer konzertierten Aktion planen müssen, wie es weitergehen kann. Stattdessen fühlten sich die Schulen oft mit ihren Problemen alleingelassen. Der Kultusminister wiederum mahnte die Kommunen, mit dem Umsetzen der Schutzmaßnahmen ernst zu machen. Mag ja sein, dass es Runde Tische und enge Kontakte gibt. Doch von konsequentem Krisenmanagement ist wenig zu sehen. Statt dessen regiert offenbar das Prinzip Hoffnung. Dass Unterricht trotz des Risikos wieder möglich sein soll, ist als Ansatz richtig. Doch dabei sollten Kinder und Lehrer sowie Mitarbeiter bestmöglich geschützt sein. Dazu gehören Plexiglaswände, Luftfilter, Ausweichräume und leider ab der 5. Klasse auch die so ungeliebten Masken. Sie im Unterricht zu tragen, ist zwar ätzend, aber besser als eine Infektion. Statt nur lüften, lüften, lüften gilt also auch: nachsitzen, nachsteuern, nachbessern.