„Der Pygmalion-Effekt wurde erwähnt – ich werde googeln, was das ist. Mentales Kontrastieren –klingt interessant, probiere ich vielleicht aus.“

Liebe Leser, gleich zu Beginn die Entschuldigung: Ich weiß, nicht jeder mag es, englische Begriffe in der Zeitung zu lesen. „Kann man das nicht auf Deutsch sagen?“ ist eine gern und oft gestellte Frage. Natürlich kann man, deshalb hier die Übersetzung:
Buzzword meint Schlagwort.

Und ein Schlagwort-Feuer hat mich ereilt, als ich am Arbeitgeberdialog in Braunschweig teilgenommen und dort dem Vortrag eines Zukunftsforschers gelauscht habe. Vor lauter Schlagwörtern („Visionen“, „Pioniergeist“), Weisheiten („Zukunft passiert ja immer“) und mir neuen soziologischen Konzepten („unknown Unknowns“) habe ich seine Thesen nur am Rande wahrgenommen. Es ging um Zukunft, so viel steht fest, und dass wir die Architekten der Zukunft sind. Aha. Der Pygmalion-Effekt wurde erwähnt – ich werde googeln, was das sein soll. Mentales Kontrastieren – klingt interessant, probiere ich vielleicht aus. Und natürlich wurde in keinem Fall vergessen die folgende Sache zu erwähnen: N-O-K-I-A. Kein Speaker (Entschuldigung: Redner), Trainer oder eben Experte verzichtet auf dieses warnblinkende Beispiel für unternehmerisches Versagen. Oh, mein Gott, lasst uns nicht wie Nokia werden! Nokia hat die Digitalisierung verpasst! Die, die nicht genug bekommen können, erwähnen auch noch Kodak. Auch so ein totales „Versager-Unternehmen“, das nicht mitbekommen hat, dass man Fotos digital macht. Pah!

All diese Vorträge, die auf Firmenfeiern und Veranstaltungen die Zuhörer inspirieren sollen, finde ich inzwischen zum Gähnen. Deswegen habe ich zwei Alternativ-Vorschläge: Auf der nächsten Firmenfeier entweder Buzzword-Bingo zu spielen oder etwas Nützliches zusammen zu machen – Bäume pflanzen oder grillen. Das ist nämlich auch etwas, was jeder Experte rät: Ins „Doing“ kommen. Also Sachen machen.