„Autos, die autonom fahren, und Maschinen, die Röntgenbilder deuten können, sind für uns alle ein Fortschritt.“

Bilder den eigenen Zwecken entsprechend zu verändern, um künstliche Intelligenz zu manipulieren, das klingt nach Science Fiction. Technikskeptiker werden rufen: „Hab ich’s doch gewusst, früher war alles besser ohne diesen neumodischen Kram!“. Doch das zugrundeliegende Thema ist nicht neu. Eine Gesellschaft, in der Informationen weggelassen und verfälscht werden, beschreibt George Orwell schon Mitte des 20. Jahrhunderts im dystopischen Roman „1984“. Und kurz zuvor verbrannten die Nationalsozialisten in Deutschland Bücher und vermarkteten die Rassenlehre so, als handele es sich dabei um Fakten.

Soll heißen: Wenn Hacker manipulierte Bilder in auf künstlicher Intelligenz basierende Lernsysteme einschleusen, ist nicht die Technik das Problem. Denn Autos, die autonom fahren, und Maschinen, die Röntgenbilder deuten können, sind für uns alle ein Fortschritt. Klug eingesetzte Technik erleichtert den Alltag von Millionen. Und wenn der Lernprozess störungsfrei verläuft, trifft die künstliche Intelligenz bessere Entscheidungen als die meisten von uns. Denn ihre Arbeitsgrundlage sind Millionen von Beispielen, die ein Mensch niemals berücksichtigen könnte.

Wenn Hacker versuchen, das System zu unterwandern, dann ist das ärgerlich bis gefährlich – vor allem, wenn sich an dieser Stelle Sicherheitsmängel auftun. Aber die kann man abstellen, so wie die Braunschweiger Informatiker es erfolgreich vormachen. Künstliche Intelligenz ist von großem Nutzen – wenn wir achtsam sind.