„Die Häuser sind mit der Zeit gegangen, einige sind so alt wie die Idee der Jugendherbergen selbst: 111 Jahre.“

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Die gute alte Jugendherberge ist vielleicht nicht der erste Gedanke, wenn es um Corona-Opfer geht. Aber die 450 Jugendherbergen in Deutschland hat die Krise richtig hart getroffen. Sie mussten mehr als zwei Monate schließen, einige haben bis heute nicht geöffnet und werden auch nicht mehr öffnen. So dramatisch steht um so manchen Landesverband jetzt schon.

Das gilt auch für den Landesverband Hannover, der für unsere Region zuständig ist. Die Häuser in Schöningen und Bad Sachsa sind nicht mehr rentabel, weitere Jugendherbergen könnten folgen, wenn der Bund und das Land Niedersachsen nicht endlich die versprochenen Mittel freigeben. Noch ist nicht klar, wie viel das sein wird. Leiter der Jugendherbergen unserer Region fordern, dass staatliche Unterstützung so lange fließen muss, bis die Schulklassen wiederkommen können. Sie sind die Haupteinnahmequelle der Jugendherbergen. Das klingt vernünftig, denn es handelt sich nicht um Riesensummen. Die Einnahmeausfälle bei sämtlichen Jugendherbergen in Deutschland liegen bei geschätzten 180 Millionen Euro.

Die Häuser sind mit der Zeit gegangen, einige von ihnen sind so alt wie die Idee der Jugendherbergen selbst: 111 Jahre. Auch die Häuser in unserer Region verfügen über eine lange Tradition. Sie sind längst zu einem – internationalen – Treffpunkt geworden. Und gerade jetzt, in Corona-Zeiten, wissen auch Radtouristen und Familien Jugendherbergen immer mehr zu schätzen.