„Es kann auch einer traditionellen Institution wie der Kirche nicht schaden, mit der Zeit zu gehen.“

Sucht man im Internet nach Kernaufgaben der Bibel, begegnen einem Formulierungen wie „die Kommunikation der geistigen Dimension mit dem physischen Menschen der Erde“. Kommunizieren, davon bin ich überzeugt, soll das Schriftwerk auch heute. Wichtiger Faktor ist, wie so oft, die Sprache. Aber wie klingt die in jungen Ohren?

„Wenn ich mit Menschen- und mit Engelszungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle“, heißt es im „Hohelied der Liebe“ aus dem ersten Korinther-Brief – wohlgemerkt in der neuesten Fassung der Luther-Bibel, Jahrgang 2017. Hört sich älter an? Finde ich auch. Es kann auch einer traditionellen Institution wie der Kirche nicht schaden, mit der Zeit zu gehen. „Stellt euch vor: Ich kann die Sprachen der Menschen sprechen und sogar die Sprache der Engel. Wenn ich es ohne Liebe tue, klinge ich wie ein dröhnender Gong oder wie ein schepperndes Becken“: So liest sich zuvor zitierte Textpassage in der Basis-Bibel, die Anfang 2021 als Gesamtdruck erscheint. Klingt moderner?

Die Einordnung liegt bei jedem selbst. Unbestrittener Fortschritt sind, so denke ich, die Begriffserklärungen neben dem Text, die die Basis-Bibel bietet. Hier können Leser etwas über den Begriff „Prophet“ oder über Johannes den Täufer erfahren, dazu gibt es historische Landkarten. „Neugierig machen“ soll die Basis-Bibel laut Braunschweigs Propst Lars Dedekind – eine faire Chance sollte man dieser neuen kirchlichen Kommunikation geben.