Die Bundesregierung scheut offensichtlich die Auseinandersetzung mit anderen Regionen.

Die Entscheidung, die Jochen Flasbarth, Staatssekretär im Bundesumweltministerium, sparsam dreinblickenden Sitzungs-Teilnehmern in Wolfenbüttel zur Asse präsentierte, war Gerhard-Schröder-like. Das Zwischenlager wird in Steinwurfnähe am maroden Bergwerk entstehen. Basta!

Inhaltlich überraschend war das nicht gerade. Schon häufiger hatten Asse-Betreiber in den vergangenen Jahren nahegelegt, dass es das Beste wäre, das Zwischenlager für den Müll aus 126.000 Fässern doch möglichst nah an der Asse zu platzieren. So müsse man den Müll nicht durch die Republik karren. Für die Asse-Mitarbeiter entsteht eine geringere Strahlenbelastung. Und günstiger ist es auch.

Das mag ja alles einleuchten, in dieser Klarheit, Schnelligkeit und Deutlichkeit kam die Entscheidung, die die Bundesregierung offensichtlich schon längst gefällt hatte, aber doch überraschend. Das führt den Schmusekurs mit den Menschen in dieser Region ad absurdum. Denn eigentlich sollte doch der Dialog im Vordergrund stehen.

Dabei stellten Experten am Freitag eine richtig gute Idee vor: Der Asse-Müll könne doch erst mal von anderen Zwischenlagern aufgenommen werden. Schließlich wird dort Platz frei, wenn das Endlager Schacht Konrad in Betrieb geht. Auf diese Diskussion ließ sich Flasbarth gar nicht erst ein. Die Bundesregierung scheut offensichtlich die Auseinandersetzung mit anderen Regionen. Und unserer Region droht das nächste jahrzehntelange Asse-Desaster.