Den Veranstaltern würde ein längerfristiges Verbot von Großveranstaltungen mehr helfen als kurzfristige, kleinteilige Lockerungen.

Mit der „Night of Light“, dem roten Anstrahlen von Theatern, Konzerthallen, aber auch Unternehmen, will die Veranstaltungsbranche heute Abend auf ihre verzweifelte Lage in der Corona-Krise aufmerksam machen. Die moderaten Lockerungen im Kulturbereich, die in Niedersachsen ab heute greifen, helfen ihr wenig.

Bis zu 250 Menschen dürfen künftig wieder Kinos und bestuhlte Säle besuchen, aber nur mit 1,5 Metern Abstand – und Maske. Wer hat dazu schon Lust? Und warum müssen sich schweigend zuschauende Veranstaltungsbesucher maskieren und plaudernde Gäste in Restaurants nicht? Ein Rätsel.

Auf einer Pressekonferenz in Braunschweig zur „Night of Light“ machten zahlreiche Veranstalter deutlich, dass sie notwendige Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung akzeptieren. Aber sie fordern klare, verlässliche Regeln. Ein definitives Verbot von Großveranstaltungen bis Jahresende beispielsweise wäre ihnen lieber als kleinteilige, kurzfristige Lockerungen. Es gäbe ihnen Rechtssicherheit.

In größeren Sälen geplante Popkonzerte etwa sind bei einer den Abstandsregeln entsprechenden Reduzierung der Platzkapazität ein sicheres Verlustgeschäft. Dann lieber klare Verbotskante und finanzielle Hilfen, die sich am Umsatz der letzten Jahre orientieren. So könnten solide, bis zur Krise erfolgreiche Veranstalter überleben und neu durchstarten, wenn das Virus besiegt ist. Kleinere Formate in staatlich subventionierten Häusern wären trotzdem möglich – mit Abstand, aber bitte ohne Maske.