„Endlich darf auch die Kultur strahlen, und sie tut es auf Braunschweigs Lichtparcours auf die überzeugendste, attraktivste und populärste Weise.“

Licht am Ende des Corona-Tunnels: Endlich darf auch die Kultur strahlen, und sie tut es auf Braunschweigs Lichtparcours auf die überzeugendste, attraktivste und populärste Weise. Die 15 ausgewählten Werke, die ab heute Abend entlang der Okerumflut leuchten, haben das Zeug, nicht nur Kunstkenner, sondern auch das breite Publikum zu verzaubern. Man kann Kulturdezernentin Anja Hesse, Kuratorin Stine Hollmann und dem Team im Braunschweiger Rathaus gar nicht genug danken, dass sie an den Plänen festgehalten haben und von den gelockerten Umständen profitieren können, die einsichtige Bürger durch ihr diszipliniertes Verhalten während der Krise ermöglicht haben. Sie werden auch bei ihren Rad-, Floß- und Spaziertouren durch Braunschweigs Parks vernünftig bleiben und Kunst im Abstand genießen, wie längst in den wiedergeöffneten Museen auch.

Der Lichtparcours ist doppelt erfreulich. Zum einen durch die Kunst selbst, die sich hier bei allem Anspruch sehr sinnlich und zugänglich gibt. Der Schlüssel ist das erzählerische Moment, das wie in anderen Kunstformen Emotion und somit Beteiligtheit auslöst.

Zum anderen setzt der Lichtparcours ein Zeichen dafür, dass Kunst eben doch systemrelevant ist, mögen Niedersachsens Ministerien im Vergleich zu anderen Bundesländern auch sehr hartleibig sein, was die Zulassung von Kulturveranstaltungen anbelangt. Der Mensch lechzt nach Live-Kultur. Auch Theater und Musik können leuchten, wenn man sie lässt.