„Ein echtes Kosten-Controlling muss her. Das ist in jedem Unternehmen schon bei einzelnen Projekten üblich.“

Es kann einem schon schwindelig werden angesichts der Milliarden-Beträge, wenn es um die marode Asse geht. Gerade erst hatte die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die Kosten für die Vorbereitung der Atommüll-Bergung für die Zeit von 2019 bis 2033 auf 3,35 Milliarden Euro taxiert. Schon ist diese Zahl überholt. Laut Bundesumweltministerium sind es 350 Millionen Euro mehr. Der Betreiber BGE hatte die Verwaltungskosten nicht eingepreist.

Bundesrechnungshof und auch der Haushaltsausschuss des Bundestags hatten offensichtlich Recht mit ihrer Kritik: Ein echtes Kosten-Controlling muss her. Das ist in jedem Unternehmen schon bei einzelnen Projekten üblich. Man fragt sich schon, warum das bei der Asse nicht schon längst Standard war. Klar, so etwas gab es noch nie: Nie zuvor wurde Atommüll aus einem alten Bergwerk geborgen. Dass der Haushaltsausschuss nun einen jährlichen Bericht zum Fortgang der Arbeiten und zu den Kosten erhält, ist richtig. So sind die BGE und das Umweltministerium gezwungen, sauber zu arbeiten.

Handwerkliche Fehler, die zu Mehrausgaben in astronomischen Höhen führen, dürfen aber nicht über das eigentliche Ziel hinwegtäuschen: Der Müll aus der Asse muss raus. Das hat der Bundestag 2013 mit der „Lex Asse“ zum Wohle der Bürger in unserer Region vollkommen zurecht beschlossen. Nun darf die Asse aber kein Fass ohne Boden werden. Bei der BGE mit Sitz in Peine gibt es sicher viele Fachleute. Es kann aber nicht schaden, wenn auch das Ministerium seiner Aufsichtspflicht besser nachkommt.