„Die 3. Liga steuert unbeirrt aufs Riff zu. Es müssen Lösungen her, glaubwürdige und realistische.“

Einer für alle, alle für einen, lautete das Motto der berühmten Musketiere. In der 3. Fußball-Liga hat man davon aber wohl noch nicht so viel gehört. Dort handeln die Klubs zunehmend nach der Prämisse: Jeder nur für sich und seine Interessen. Es kann natürlich „Zufall“ sein, dass die Front zwischen Befürworter und Gegner einer Saisonfortsetzung genau dort verläuft, wo Klubs etwas zu verlieren haben oder glauben, noch etwas gewinnen zu können. Die Vereine auf den Aufstiegsplätzen und die in der Abstiegszone sind für einen Abbruch, allerdings nur, wenn die positive Konsequenz (Aufstieg) vollzogen und die negative (Abstieg) ausgesetzt wird. Die Mitte der Liga, gleichzeitig die knappe Mehrheit, hofft noch auf die sportliche Chance.

Da sich einige Protagonisten zudem mit Wortmeldungen und gegenseitigen Vorwürfen nur schwer zurückhalten können, präsentiert sich die 3. Liga mehr und mehr als Narrenschiff, das unbeirrt aufs Riff zusteuert. Es müssen Lösungen her, glaubwürdige und realistische. Nur so kann sich die Liga ihren Status als dritte Profi-Klasse in Deutschland auch nach der Corona-Pandemie erhalten.

Leider bekleckert sich der Deutsche Fußball-Bund auch nicht mit Ruhm, was sich bis in die einzelnen Landesverbände fortsetzt. Klare Leitlinien für die Vereine, an denen die Unsicherheit nagt, sind kaum vorhanden. Aus Jena kam nun zumindest ein Vorschlag, über den sich diskutieren lässt. Der hat auch Fallstricke, aber den für alle perfekten Weg wird es nicht geben.