„Manchmal ist es ganz gut, wenn Fixere etwas mehr Tempo machen.“

Nun also doch: Auch Niedersachsens Landesregierung setzt nun gegen Corona auf die Maske. Genauer: auf die Maskenpflicht. Dabei haben sich die Argumente pro und contra nicht verändert. Dass die Maske Leichtsinn in Sachen Hygiene und Abstand fördern könnte, lautet eines davon. Das mag im Einzelfall sein. Jeder Träger zeigt allerdings auch, dass eine nicht sichtbare Gefahr weiterbesteht. Weiter hieß es, wer keine Masken zur Verfügung stellen kann, der kann auch keine Maskenpflicht verfügen. Stimmt schon: Mit staatlicher Vorsorge gegen Pandemien war es trotz Warnungen nicht weit her. Doch auch dieses Argument trägt nicht wirklich. Denn sogar Schal und Tuch helfen, und Bastelanleitungen für provisorische Masken ganz ohne Nähen sind im Netz. Der Schneider um die Ecke sitzt auch längst dran. Dass die Maskenpflicht früher oder später mit Fortschreiten der Verfügbarkeit wohl kommen wird, hatte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) jüngst selbst angedeutet. Was bleibt, sind politische Stellungskämpfe.

Doch die Klage über das Vorpreschen von anderen Bundesländern oder auch Städten lässt sich leicht Umdrehen. Und dann stehen die so frustrierten Ankläger plötzlich als entscheidungsschwache Nachzügler da. Wer um der Einheitlichkeit willen auf den kleinsten gemeinsamen Nenner setzt, der braucht außerdem keinen Föderalismus. Dabei ist es doch mit dem wie auch sonst im Leben: Manchmal ist es ganz gut, wenn Fixere etwas mehr Tempo machen.