„So sehr uns Corona beschäftigt, die größere Herausforderung ist das Beherrschen des Klimawandels.“

Trotz aller Anspannung in der Corona-Krise gibt es zumindest in einem Punkt das Gegenteil: Der Ölpreis ist im Sinkflug, was alle Besitzer von Ölheizungen sowie Autofahrer freuen dürfte. Jede Entlastung des Geldbeutels ist in besonders unsicheren und von Kurzarbeit durchsetzten Zeiten höchst willkommen.

Dabei muss aber auch klar sein: Das Absinken des Ölpreises ist nur eine Momentaufnahme. Sobald die höchste Corona-Welle abgeritten ist, wird es preislich nach oben gehen – weil die Nachfrage steigt. Und das ist sogar gut so. Ein hoher Ölpreis hilft, nachhaltig angelegte klimapolitische Ziele zu erreichen, die auf das Ablösen fossiler Energie durch erneuerbare abzielen. Je teurer Öl ist, desto schneller wird uns der Umstieg gelingen. So sehr uns Corona derzeit auch beschäftigen mag, die weitaus größere Herausforderung ist weiterhin das Beherrschen des Klimawandels auf unserem Planeten. Von einer Lösung sind wir weit entfernt.

Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind noch nicht bezifferbar, klar ist nur, dass der Schaden brutal sein wird. Auch auf politischer Ebene werden Scherben zusammengekehrt werden müssen. Was ist zum Beispiel aus der Idee eines gemeinsamen Europas geworden, angesichts der vielen Alleingänge? Das sind Aufgaben, die Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sehr viel Kraft abverlangen. Dabei besteht die Gefahr, dass vermeintliche Nebenaspekte wie eben die Klimapolitik unter die Räder geraten. Genau dazu darf es aber nicht kommen.