„Scheitert Alstoms Übernahme der Bombardier-Zugsparte, werden die nächsten Pläne geschmiedet.“

Vor nicht einmal einem halben Jahr mussten die Alstom-Mitarbeiter aus unserer Region herbe Einschnitte hinnehmen: Hunderte Jobs werden abgebaut, die übrigen Mitarbeiter verzichten auf Geld, bald steht Kurzarbeit an, danach droht eine Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich. Die Standorte sollen so wieder wettbewerbsfähiger werden. Die Braunschweiger Bombardier-Mitarbeiter hatten vor wenigen Jahren ebenfalls einen massiven Stellenabbau zu verkraften. Nun dürfte sich in den Familien der Beschäftigten aus der Zugbranche schon wieder die Sorge um die Zukunft breitmachen. Denn offenbar hat Alstom ein Übernahmeangebot für die Zugsparte von Bombardier abgegeben. Übernahmen enden quasi nie ohne Stellenabbau.

Einige Mitarbeiter werden daher hoffen, dass es nicht dazu kommt. Selbst wenn sich die Konzerne einigen, könnten ihnen wie bei Alstoms Fusionsplänen mit der Siemens-Zugsparte die Wettbewerbshüter einen Strich durch die Rechnung machen. Doch aufatmen könnten die Beschäftigten auch dann nicht – die nächsten Pläne würden geschmiedet. Der Konsolidierungsdruck in der Branche ist hoch, die Konkurrenz aus China wächst. Bombardier steckt tief in den roten Zahlen, ein Zusammenschluss von Alstom und Siemens hätte den Druck noch erhöht. Die Übernahme durch Alstom könnte nun das kleinere Übel sein.

Deutschland und Frankreich haben bereits angekündigt, das EU-Wettbewerbsrecht reformieren zu wollen. Es ist höchste Eisenbahn.