Tausende Haupt- und Ehrenamtliche haben für ihren Sturm-Einsatz einen Oscar verdient.

Ganz zufällig war es die Nacht, in der die Academy of Motion Picture Arts and Sciences die ihrer Meinung nach besten Filme des Jahres auszeichnete. Den „Oscar“ haben nach der norddeutschen Sturmnacht ganz sicher viele andere verdient. Tausende von haupt- und ehrenamtlichen Helfern machten in der Nacht kein Auge zu, bei der Feuerwehr, der Polizei, den bei Notdiensten vom Strom bis zur medizinischen Versorgung.

Die Wolken jagten über den Himmel – aber am Boden blieb die Situation unter Kontrolle, weil diese Menschen mit Sachverstand und Engagement zur Stelle waren. Das extreme Wetter hatte etwas Beängstigendes, aber wir alle konnten sicher sein, dass wir nicht allein sein würden, falls sich ein Unglück ereignete.

Warum wir uns da so sicher sind? Unsere Redaktion hat Sie laufend über den Stand der Dinge informiert, von der Einstellung des Fernverkehrs der Bahn bis zum Schulausfall in Salzgitter. Deshalb können wir bezeugen: Unter schwierigen Umständen hat unser Gemeinwesen glänzend funktioniert. Vorsorglich hatten wir unsere Online-Angebote kostenfrei zur Verfügung gestellt. In Ausnahmesituationen darf eine Paywall nicht zwischen unseren Lesern und möglicherweise lebenswichtigen Informationen stehen.

Und wir mussten damit rechnen, dass unsere Zustellerinnen und Zusteller durch den Sturm in Schwierigkeiten geraten könnten. Tatsächlich gab es dann vergleichsweise wenige Ausfälle, weil unsere pflichtbewussten Zeitungsmänner und Zeitungsfrauen unverdrossen ihre Arbeit machten.

Am Tag danach können wir alle froh sein, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Wir sollten gemeinsam all denen herzlichen Dank sagen, die auf dem Posten waren. Es dürfte nicht die letzte Sturmnacht gewesen sein – Wetterpapst Jörg Kachelmann nannte dieses Unwetter einen „durchschnittlichen Wintersturm“.