„Jetzt, in den fetten Jahren, tragen die VW-Finanzdienstleistungen Vorsorge für nicht mehr ganz so gute Jahre.“

Wie geht das zusammen? Einerseits erwarten die VW-Finanzdienstleistungen erneut einen Rekordgewinn, andererseits verschärfen sie ihren Sparkurs. Da mag man an Raffgier denken, ist aber nicht so. Denn das eine hängt mit dem anderen zusammen.

Nur ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen ist in der Lage, in seine Zukunft zu investieren. Im Prinzip ist es nicht viel anders als zu Hause: Nur wer über Rücklagen verfügt, kann die kaputte Waschmaschine ersetzen und hat dann hoffentlich noch Reserven für Weihnachtsgeschenke. Damit dies gelingt, darf das mühsam verdiente Geld nicht für Schnickschnack verbrannt werden.

Je vorausschauender gehandelt wird, desto besser ist es. Kostendisziplin ist gerade dann angebracht, wenn die Einkünfte besser sind. Daher wird der ein oder andere ein paar Scheine vom Weihnachtsgeld für seinen Urlaub zur Seite legen.

Ähnlich handeln die VW Financial-Services: Jetzt, in den fetten Jahren, wird mit dem Sparprogramm Vorsorge getragen für nicht mehr ganz so gute Jahre. Die sind absehbar: Experten erwarten ein weiteres Abkühlen speziell der Auto-Konjunktur. Trotzdem wollen die Braunschweiger mit Investitionen handlungsfähig bleiben.

Weil das Unternehmen bestrebt ist, weitere Ertragsquellen zu erschließen, wird es hoffentlich noch lange gut verdienen: um den Mutterkonzern zu stärken, um für sichere Jobs zu sorgen, um das Sponsoring fortzusetzen und um den Handel mit einer hohen Kaufkraft der Verbraucher zu erfreuen.