„Das BMBF darf sein Geld nicht nach dem Motto verteilen ,Wer am lautesten schreit, bekommt am meisten’.“

Bei dem mit einer halbe Milliarde geförderten Forschungsprojekt „Forschungsfabrik Batteriezelle“ wird nun der Kuchen verteilt. Die Standorte, die sich um die Fabrik beworben hatten, sollen neue Konzepte für sogenannte Cluster einreichen, die Bundesforschungsministerin Karliczek finanziell unterstützen will. Auch die TU Braunschweig und Salzgitter hatten sich gemeinsam beworben. Sowie vier andere Standorte in Deutschland.

Nun geht es um die Fragen: Wer bekommt wie viel Geld? Welcher Standort erhält welche Führungsposition in einem Cluster? Hinter den Kulissen kämpfen darum die Länder mit dem Bundesforschungsministerium. Sie alle fühlen sich benachteiligt, witterten Vetternwirtschaft, als der Zuschlag für die Fabrik an Karliczeks Heimat ging, nach Münster. In Ulm war der Aufschrei am größten, dort wurde die Bundesforschungsministerin geradezu beleidigt empfangen. In Braunschweig hingegen fiel der Empfang ausgesprochen freundlich aus. Auch das kann ein Weg zum Erfolg sein.

Man muss hoffen, dass das BMBF sein Fördergeld nicht nach dem Motto verteilt „Wer am lautesten schreit, bekommt am meisten“. Denn wenn es so wäre, hätte unsere Region das Nachsehen. Region und Land müssen sich nicht unbedingt lautstark, aber doch vehement dafür einsetzen, dass die Batteriekompetenz hier vor Ort stark gefördert wird. Die kriselnde Autobranche braucht dringend neue Arbeitsplätze, und die entstehen nun mal in Zukunftstechnologien – wie dem Batteriebau.