Das Betreiben von Ladepunkten muss die Chance bekommen, ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu sein.

Wenn am Montag VW in Zwickau den Produktionsstart seines ersten rein elektrischen Modells ID.3 feiert, wollen Spitzenvertreter der Politik und der deutschen Autobranche in Berlin über den Ausbau der Elektro-Mobilität beraten. Dabei geht es vor allem um Ladepunkte, die bei weitem nicht flächendeckend vorhanden sind. Dieses Aufeinandertreffen der beiden Termine zeigt, wie viel Zeit Deutschland beim Aufbau der zwingend notwendigen Infrastruktur schon verloren hat.

Ein dichtes Ladenetz ist eine zentrale Voraussetzung für den Durchbruch der E-Mobilität. Die Notwendigkeit des Ausbaus wurde an vielen Stellen erkannt. Was bisher fehlte, war eine zentrale Steuerung. Zu viele Ministerien und Behörden sind beteiligt und zuständig, aber niemand hat den Hut auf – und das ist schlecht. Denn bei der Schaffung der Infrastruktur gibt es sehr viele Fragen: Was ist mit der Netzstabilität? Wer sorgt dafür, dass in entlegenen Winkeln Ladepunkte entstehen? Wie steht es um die Dichte öffentlicher Ladepunkte? Wie wird das Bezahlen vereinheitlicht? Wie kann gewährleistet werden, dass Baugenehmigungen schneller erteilt werden?

Antworten auf diese Fragen sollen nicht nur den Ausbau vereinfachen und beschleunigen. Sie müssen auch dafür sorgen, dass die finanzielle Last nur zu einem geringen Teil beim Steuerzahler landet. Das Betreiben von Ladepunkten muss die Chance bekommen, ein erfolgreiches Geschäftsmodell zu sein. Dann kommen auch die Investoren.