So oder so sind die Mieter die Verlierer: Entweder sie passen sich an – oder müssen ihr Zuhause verlassen.

Das ist schon ein Dilemma: Da werden neue Wohnungen gebaut, weil sie auf dem Markt gefragt sind – aber immer weniger Menschen können sie sich leisten. Es sei denn, sie sind bereit, einen wesentlichen Teil ihres Gehaltes für die Miete aufzubringen. Für ältere Wohnungen steigen die Mieten, weil Vermieter die Preise anziehen – teils wegen Sanierungen, teils einfach nur deshalb, weil der Mietspiegel es zulässt. So oder so sind die Mieter die Verlierer: Entweder sie passen sich an – oder müssen ihr oft langjähriges Zuhause verlassen.

Sozial ist das schon lange nicht mehr.Und ein weiteres Feld, auf dem sich die Versäumnisse der Bundespolitik in den vergangenen Jahren zeigen: Sie hätte bezahlbaren Wohnraum deutlich stärker fördern können und müssen. Und Besserung scheint leider nicht in Sicht. 40 Milliarden Euro staatliche Unterstützung bräuchte es laut Experten etwa, damit die Wohnungsbranche ihre Klimaziele erreicht. 40 Milliarden Euro umfasst tatsächlich auch das Klimapaket, das die Koalition derzeit verhandelt – blöd nur, dass das Geld nicht nur für Wohnungen, sondern für alle Branchen zusammen gedacht ist.

Doch auch die Wohnbauunternehmen sind in der Pflicht, selbst wenn sie die Schuld gerne von sich weisen. Bauen mag teuer sein. Aber wer sich immer wieder neue Investitionen in Großprojekte leisten kann, der sollte auch die Mieten in den eigenen Immobilien drücken können. Die Neubauten rentieren sich dann eben etwas später – vielen Menschen wäre aber sofort geholfen.