Grundsätzlich muss Teheran ein Interesse an einer Verknappung des internationalen Ölmarktes haben.

Brennende Ölfelder in Saudi Arabien. Was dies am Ende für die Europäer bedeutet, wird sich in den nächsten Tagen an den Benzin-Zapfsäulen ablesen lassen. Doch auch politisch birgt das Großfeuer jede Menge Zündstoff. Die USA machen Teheran für die Drohnenangriffe verantwortlich, was der Iran natürlich dementiert – so wie er früher auch gut dokumentierte Interventionen gegen Öltanker in der Straße von Hormus bestritten hat.

Beweise dafür, dass der Iran die Attacken nun direkt von seinem Staatsgebiet aus vorgenommen hat, konnte oder wollte US-Außenminister Mike Pompeo allerdings noch nicht vorlegen. So bleibt es bisher bei Indizien wie dem Bekenntnis der im Jemen operierenden und mit Teheran alliierten Huthi-Rebellen, so folgenreich gezündelt zu haben.

Grundsätzlich muss Teheran mit Blick auf seinen Wunsch nach Sanktionserleichterungen ein Interesse an einer Verknappung des internationalen Ölmarktes haben. Und dass der Iran um keinen Trick verlegen ist, zeigt das jüngste Drama um den Öltanker „Adrian Darya 1“, als Teheran bei Großbritannien im Wort stand – und dann doch über ein Strohmann-Verkauf das Öl an Syrien weiter schleuste und so die EU-Sanktionen umgangen haben soll.

Dieser klare Wortbruch sollte auch jenen Politikern als Mahnung dienen, die Teheran gerne als ehrenwerten Verhandlungspartner ansehen und um jeden Preis das von den USA aufgekündigte Atomabkommen erhalten wollen.