„Die Angst um den Job, das Neujustieren von Perspektiven werden wieder häufiger Gesprächsthemen sein.“

Wer heute 20 oder 25 Jahre jung ist, der hat bewusst noch keine echte Wirtschaftskrise erlebt. Die jüngste, die uns durchgeschüttelt hat, liegt zehn Jahre zurück und fiel für Deutschland auch noch vergleichsweise milde aus. Nun zeichnet sich immer mehr ab, dass die fetten Jahre, die Jahre scheinbar endlosen Wirtschaftswachstums mindestens gebremst werden. Vielleicht fallen sie sogar aus. Das alles hängt zusammen mit einer massiven Veränderung der politischen Landschaft in Deutschland und dem Aufflammen alter und neuer zwischenstaatlicher Konflikte weltweit.

Für junge Menschen beginnt damit eine Zeit des Lernens, für die reiferen eine Zeit der Erinnerns. Die Angst um den Arbeitsplatz, das Neujustieren von Perspektiven werden wieder häufiger Gesprächsthemen sein. Schon mehren sich die Nachrichten von Unternehmen, die Jobs streichen wollen. In unserer vom Automobil geprägten Region sind dies etwa die Zulieferer Continental und Bosch. Es werden nicht die letzten schlechten Nachrichten gewesen sein. Dennoch: Für Panikstimmung gibt es keinen Grund.

Aber für das strategisch angelegte Überlegen, wie jeder seine eigene Position stärken kann: durch fachliche Weiterbildung, durch Sprachkurse, durch die Bereitschaft, eine neue Position zu übernehmen und dafür zu pauken.

Das ist alles andere als bequem. Es befreit aber von dem Gefühl, einer Situation hilflos ausgeliefert zu sein, mobilisiert neue Kräfte und bietet jedem die Chance, durch eine neue Tür zu gehen.