„Die Statistik zu den Verkehrstoten muss für die Politiker in Niedersachsen eine Mahnung sein.“

Unfallstatistiken, wie die zur Zahl der Verkehrstoten, sind oft eine Momentaufnahme, nicht immer zeigen sie grundsätzliche Trends. Und dennoch wird man hellhörig, wenn Niedersachsen gegen den Bundestrend im ersten Halbjahr 2019 hier einen Anstieg erlebt. Zuwächse auf die die politisch Verantwortlichen bestimmt gerne verzichtet hätten.

Sind die Straßen in Niedersachsen und im speziellen in unserer Region besonders unsicher? Das pauschal zu behaupten, wäre sicher unangebracht. Richtig ist aber, dass mit der A2 und dem seit Jahren ansteigenden Lkw-Verkehr auf der einen Seite und dem Harz als Kultstrecke für knatternde Zweiräder auf der anderen zwei Gefahrenpunkte bestehen, die jede Unfallstatistik nach unten ziehen. Und doch erklärt diese Ausgangslage noch lange nicht, warum landesweit die Zahl steigt, während sie beispielsweise in Bayern stark abnimmt.

Die Statistik zu den Verkehrstoten muss für die Politik im Allgemeinen und für die Verantwortlichen in Niedersachsen im Besonderen eine Mahnung sein. Es gilt Gefahrenschwerpunkte zu reduzieren und Geld in die Hand zu nehmen, um die Infrastruktur für die besonders schutzbedürftige Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer zu verbessern. Man darf die Bürger dazu ermutigen, das Rad als klimaneutrale Fortbewegungsvariante dem Auto vorzuziehen. Man muss dann aber auch dafür sorgen, dass der Weg zur Arbeit sicher ist. Besteht dieser Widerspruch weiter fort, macht man sich bei tödlichen Unfällen mitschuldig.