“Der Mensch muss den Umgang mit seinen natürlichen Lebensgrundlagen radikal überdenken.“

Der neue Bericht des Weltklimarats IPCC sagt es unmissverständlich: Macht der Mensch weiter so mit seinem Fleischkonsum, mit intensiver Landwirtschaft und dem ausbeuterischen Umgang mit Böden und Wäldern, dann bedroht er seine Lebensgrundlagen. Um beim Bild der Regenwald-Abholzung zu bleiben: Wir sägen sprichwörtlich am Ast, auf dem wir sitzen.

Der Mensch muss den Umgang mit seinen natürlichen Lebensgrundlagen radikal überdenken: Er kann nicht mehr verbrauchen als nachwächst. Wälder und Böden bedeuten Schutz, weil sie Kohlendioxid binden und so das Klima stabilisieren. Sie zu erhalten, mehr Bäume anzupflanzen und mehr Flächen für Bioenergie zu nutzen hilft uns also bei der Mammutaufgabe, bis Mitte des Jahrhunderts nahezu CO2-neutral zu leben.

Der Flaschenhals sei nicht die Frage, ob es technische Mittel zur Lösung des Klimaproblems gibt – das ist ein Satz, den Wissenschaftler immer wieder sagen, wenn es im Klimaschutz mit Trippelschritten vorangeht: Der wirkliche Flaschenhals sei, dass es bei Politik und Öffentlichkeit einen Willen zur Veränderung geben muss. Womöglich ist es die junge Generation, die den Schutz des Klimas und der Umwelt nach vorne bringt. Greta Thunberg und die Jugendlichen, die bei den Fridays-for-Future-Streiks auf die Straße gehen, begehren auf, weil sie Angst haben, dass ihnen die Zukunft genommen wird. In sozialen Netzwerken wird immer öfter eine Frage diskutiert, die Jugendliche an ihre Eltern richten: Warum nehmt ihr die größte Krise der Menschheit in Kauf, wenn ihr doch die Möglichkeit habt, euer Verhalten zu verändern?

Ohne Verzicht aber wird es nicht gehen. „Doch was man gewinnt, ist mehr wert als das, was man verliert“, hat dazu die Klimaforscherin Almut Arneth gesagt.

Ein weiser Satz.