„Die Verlegung von Rohren für Erdkabel bei Stromtrassen soll schneller, günstiger und bodenschonender werden.“

Ein neues Verfahren soll Bewegung in die stockende Energiewende bringen: der Mehrfachpflug. Was sich anhört wie eine Figur beim Turmspringen, ist ein kompliziertes technisches Verfahren, das Millionen gekostet hat und in unserer Region erprobt wird.

Die Verlegung von Rohren für Erdkabel bei den Stromtrassen soll durch die Technik schneller, günstiger und bodenschonender werden. Bei den Bürgern wird das für mehr Akzeptanz sorgen. Der Pflug soll Zeit gutmachen, die bei der Diskussion über den Verlauf von Stromtrassen und über die Frage, ob Freileitungen oder Erdkabel eingesetzt werden sollen, vertan wurde. Der Staat hinkt seinen ehrgeizigen Ausbauzielen weit hinterher.

Der Pflug befindet sich noch in der Testphase. Bisher wurde er nur auf gerader Strecke und bei einfachen Bodenverhältnissen erprobt. Die Technik alleine wird es nicht richten können. Zur Akzeptanz der Energiewende gehört auch, Landwirte entlang der Stromtrassen angemessen zu entschädigen. Noch ist gar nicht klar, wie sehr Erdkabel durch die erzeugte Wärme die Ernteerträge schmälern.

Im Grunde genommen darf es aber kein Lamentieren geben: Die Energiewende ist beschlossen, ein Großteil der Bevölkerung steht – in Zeiten von „Fridays-for-Future“-Demos – hinter ihr. Kernenergie will kaum jemand. Auch der Ausstieg aus der Braunkohle geht vielen nicht schnell genug. Wer dann aber einen SUV in der Garage stehen hat und sich über Windräder stört, die er von der Terrasse aus sieht, dem ist nicht mehr zu helfen.