„Wer die Gifhorner Hauptschule kennt, der weiß, dass sie selbstbewusste Erwachsene erzieht.“

Beim Völkerball-Turnier geraten sieben Gifhorner Hauptschüler so heftig aneinander, dass Polizei und Rettungswagen kommen müssen. Drei Lehrerinnen und ein Lehrer, die couragiert eingreifen, um die Streithähne zu trennen, kassieren selber Prügel. Binnen Sekunden brechen jahrelang geförderte Schullaufbahnen zusammen, für manche der geschockten Mitschüler und Kollegen eine Welt. Den prügelnden Neunt- und Zehntklässlern dürfte erst nach und nach deutlich werden, zu was sie sich haben hinreißen lassen, wenn die Polizei sie mit den strafrechtlichen Konsequenzen von Beleidigung und Körperverletzung konfrontiert. Kopfschüttelnd stehen Klassenkameraden und Pädagogen vor solch hemmungsloser Gewalt. Die Auslöser? Enttäuschung über nicht bestandene Abschlussprüfungen. Ethnische Konflikte zwischen Jugendlichen aus aller Herren Länder. Zuviel Ehrgeiz auf dem Spielfeld. Denkbare Erklärungen, keine Entschuldigungen. Denn wenn die Gifhorner Hauptschule etwas vermittelt, dann sind es Werte und Haltung. Wer die Schule kennt, weiß, dass sie selbstbewusste Erwachsene erzieht. Starke Bürger, die es nicht nötig haben, zuzuschlagen. Vorbilder, die wie die vier verletzten Pädagogen selbstlos eingreifen. Es ist gut, dass die Schule die Größe zeigt, trotz des verstörenden Vorfalls an der Abschlussfeier festzuhalten.

Der 10. Jahrgang gilt als der vielversprechendste seit Jahren. Diejenigen, die sich Tage vor der Belobigung ins Abseits gestellt haben, müssen jetzt für die Folgen geradestehen. Wie sie es gelernt haben.