Die Hoffnungen des Westens auf eine Verhaltensänderung des iranischen Regimes wurden enttäuscht.

Die derzeitige Iran-Reise von Bundesaußenminister Heiko Maas ähnelt einer „Mission Impossible“: zu versuchen, den von US-Präsident Donald Trump aufgekündigten Atomdeal doch noch zu retten. Dabei ist, was weder die EU noch die Bundesregierung in Berlin eingestehen wollen, das Atomabkommen längst faktisch tot. Denn das von Teheran so verzweifelt geforderte Festhalten an den Wirtschaftsbeziehungen und der Ruf der Mullahs nach einer Umgehung der rigiden US-Sanktionen lassen sich nicht realisieren. Trotz aller bisherigen Versuche der EU, die Strafmaßnahmen auszumanövrieren, scheuen große Konzerne und vor allem Banken vor Geschäften mit dem Iran zurück . Zu groß ist die Furcht vor einer Rache Washingtons.

Was wäre also der politisch vernünftigste Kurs for Brüssel und Berlin? Da sich auch mit Trotzreaktionen die Realitäten nicht ändern lassen, sollte erwogen werden, künftig mit dem Weißen Haus an einem Strang zu ziehen, um mit Teheran über einen modifizierten Vertrag zu reden. Das macht um so mehr Sinn, als die Hoffnungen des Westens auf eine Verhaltensänderung des iranischen Regimes nach der Abkommensunterzeichnung enttäuscht wurden. Teheran treibt sein Raketenprogramm weiter voran und hat auch die Unterstützung von radikalen Gruppen in der Region nicht aufgegeben. Zudem wird die Kernwaffenentwicklung nur zeitlich beschränkt. Es gibt also genug Gründe, einen diplomatischen Neubeginn zu versuchen – und nicht Zeit mit sinnlosen Reanimierungsversuchen zu verschwenden.