Für die weitere Markt- und Markenausdehnung braucht der Fußball verstärkt die Frauen.

Seit Freitagabend rollt der WM-Ball in Frankreich. Den womöglich nachhaltigsten Erfolg haben die Fußballerinnen aber schon im Vorfeld errungen – beim Kampf um Anerkennung und ein bisschen mehr Geld in der Männerwelt Fußball. So will Fifa-Boss Infantino in die Frauen investieren, regt eine Weltliga für Nationalteams und eine Klub-WM an. Zudem wurden die Prämien des Weltverbands wie die vieler WM-Teilnehmer erhöht. Und in Australien haben die Profifußballerinnen erstritten, worum ihre US-Kolleginnen noch klagen: Dass sie das gleiche Grundgehalt wie die – weniger konkurrenzfähigen – Männer bekommen. Das klingt nicht schlecht. Auch wenn hinter den Zugeständnissen kaum der Drang nach echter Gleichberechtigung steht, sondern die simple Einsicht, dass man für die weitere Markt- und Markenausdehnung verstärkt die Frauen braucht: Mehr weibliche Fans, mehr Identifikationsmöglichkeiten. Sollte nun dank der WM wirklich mehr Geld in den globalen Frauenfußball fließen, muss sich der deutsche anstrengen, auch davon profitieren zu können. Denn während in Spanien und England die großen Klub-Marken schon ab und zu große Stadien füllen, sind die Fußballerinnen hierzulande auf Nebenplätze verbannt. Auch wenn sie im Vergleich zu Handball oder Hockey klar die Nummer eins sind und sich im öffentlich-rechtlichen TV präsentieren dürfen – in Deutschland zählt der Frauen-Ballsport generell weniger als anderswo. Vielleicht kann das DFB-Team mit einer starken WM da ein bisschen gegensteuern.