„Unsere Region würde von einer Batteriezell-Produktion profitieren, weil sie ihr Know-how-Profil erweitern würde.“

Diese Entscheidung hat Gewicht für Salzgitter, für Braunschweig, für unsere gesamte Region. Volkswagen will gemeinsam mit dem schwedischen Partner Northvolt eine Großserien-Batteriezell-Fertigung in Salzgitter aufbauen. Wird das Vorhaben tatsächlich umgesetzt, würde das dem Werk Salzgitter neue Perspektiven öffnen, denn Batteriezellen bilden das technische und wirtschaftliche Herzstück künftiger E-Autos.

In erster Linie ist der Beschluss natürlich für Salzgitter wichtig. Die Stadt hat aufgrund ihrer Sozialstruktur riesige Probleme, die Arbeitslosigkeit dort ist in unserer Region die höchste. Das Image der Stadt ist tief angekratzt.

Derzeit arbeiten bei VW in Salzgitter etwa 7200 Menschen in der Produktion von Verbrennungsmotoren. Entwickelt sich die E-Mobilität mit ganz neuen Fahrzeuggenerationen so erfolgreich, wie der Autobauer annimmt, dann ist absehbar, dass das Werk Salzgitter ohne neuen Ansatz Probleme bekäme. Die Gleichung: Je mehr Stromer auf die Straße kommen, desto weniger Verbrenner werden verkauft. Deshalb ist eine neue Perspektive so wichtig – nicht nur für die VW-Beschäftigten, sondern für die gesamte Stadt.

Zugleich wird durch die Entscheidung pro Salzgitter der VW-Standort Braunschweig gestärkt. Im Werk Braunschweig werden bereits Batteriesysteme für E-Autos produziert. Dieses Systeme bestehen aus den einzelnen Batteriezellen. Sie kommen bisher noch von Zulieferern. Es liegt also auf der Hand, dass die Werke Braunschweig und Salzgitter bei der Fertigung von Zellen und Systemen künftig enger verzahnt werden.

Unsere gesamte Region würde von einer Batteriezell-Produktion profitieren, weil sie ihr Know-how-Profil erweitern würde – und das mit einer absoluten Zukunftstechnik, die über die Grenzen der Region hinweg Strahlkraft entwickeln kann.

So viel Anlass zu Kritik VW wegen des Abgas-Betrugs gegeben hat, so muss nun festgestellt werden, dass die Entscheidung für Salzgitter ein starkes Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland und zum Industriestandort Niedersachsen ist. Damit signalisiert ein für die deutsche Wirtschaft so wichtiges Unternehmen Verlässlichkeit. Das ist angesichts der Globalisierung und der Diskussionen um den Hochlohn-Standort Deutschland längst nicht mehr selbstverständlich.

Unsere Region würde von einer Batteriezell-Produktion profitieren, weil sie ihr Know-how-Profil erweitern würde.