„Wenn am Ende weniger als 10.000 Fans die Reise antreten, dürfen die Veranstalter sich nicht wundern.“

Fast 700 Raketen haben militante Palästinenser in der vergangenen Woche aus dem Gazastreifen heraus auf israelisches Gebiet abgefeuert. Weitere Angriffe sollen folgen. Drohungen, die den Start des Eurovision Song Contests am Dienstag überschatten. Doch sind sie keine echte Überraschung. Der Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern besteht seit Jahrzehnten. Immer wieder beschießen sich beide Seiten mit schwerem Geschütz. Wenn deshalb am Ende weniger als die erwarteten
10.000 Musik-Fans die Reise in den Nahen Osten antreten, dürfen die Veranstalter sich nicht wundern. Schon als Israel den Wettbewerb im vergangenen Jahr gewann und damit als kommender Ausrichter feststand, sollte ihnen klar gewesen sein, dass es massive Sicherheitsbedenken geben wird. Natürlich war mit Drohungen zu rechnen.

Immerhin: Die israelischen Sicherheitskräfte haben jahrzehntelange Erfahrung mit der Bedrohung aus dem Gazastreifen. Sie wissen genau, was sie erwartet. Der Wettbewerb könnte deshalb sogar eine besonders sichere Großveranstaltung sein.

Man erinnere sich an die Fußball-EM 2016 in Frankreich. Damals hatten islamistische Terroristen neun Monate vor dem Turnier einen Terroranschlag in Paris verübt. Die Menschen traf das völlig überraschend – das Turnier fand trotzdem statt. Auch jetzt treten alle 41 Band-Delegationen an. Von den Drohungen lassen sie sich nicht beeindrucken, ihre Freiheit nicht nehmen. Gut so! Das muss auch weiterhin Devise sein.

Wenn am Ende weniger als 10.000 Fans die Reise antreten, dürfen die Veranstalter sich nicht wundern.