„Eine Bergetechnik liegt noch nicht vor. Der Kostenrahmen ist längst noch nicht klar.“

Ganz offen und schonungslos spricht der Betreiber des maroden Atommüll-Lagers Asse mittlerweile von dem, was droht: Das instabile Bergwerk könnte absaufen! Umso mehr muss die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) aufs Tempo drücken, um den Auftrag, den ihr der Gesetzgeber gegeben hat, zu erfüllen: Die 126.000 Fässer mit Atommüll sollen raus. Koste es, was es wolle. Dieses Zugeständnis hat der Bundestag unserer Region gegeben. Es ist das Eingeständnis einer Umweltsünde aus den 60er und 70er Jahren, die in der Republik bis heute ihresgleichen sucht.

Es wäre ein Fehler, die Bevölkerung in Sicherheit zu wiegen. Nach Jahren der Intransparenz hatte zuerst das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ab 2009 für die nötige Klarheit gesorgt. Diesen Weg setzt die BGE seit Anfang 2017 fort.

Die Kommunikation ist die eine Seite. Nun müssen Ergebnisse folgen. Endlich kann die BGE in diesem Herbst mit der Erkundung des Asse-Untergrunds beginnen. Seit zehn Jahren sind die sogenannten 3D-seismischen Messungen im Gespräch. Grundbesitzer verweigerten zuerst dem BfS, dann der BGE Zutritt zu ihrem Gelände. Ein Bärendienst für die Allgemeinheit!

Die BGE muss die Gesamtplanung mit den Schritten bis zur Bergung im Jahr 2033 vorlegen. Eine Bergetechnik liegt noch nicht vor. Der Kostenrahmen ist längst noch nicht klar. Erste Pläne will die BGE im dritten Quartal 2019 vorlegen. Seit zehn Jahren schon steht die Asse unter Atomrecht. Die Bürger brauchen endlich Klarheit.

Eine Bergetechnik liegt noch nicht vor. Der Kostenrahmen ist längst noch nicht klar.