Der Staat offenbart Schwächen durch eine unnötig ausgedehnte Bürokratie.

Schwarzarbeit ist mehr als nur ein Kavaliersdelikt. Sie ist eine Straftat, auf die eine Freiheitsstrafe oder bis zu 300.000 Euro Bußgeld stehen. Geld, das der Staat eigentlich gut gebrauchen könnte, werden doch gegenwärtig zahlreiche neue Wohnungen, Kindergärten und Schulen gebraucht. Nur bekommt er das Geld nicht – weil er es nicht konsequent genug einfordert.

Eine Behörde, einzig für den Kampf gegen das illegale Geschäft Schwarzarbeit, gibt es nicht.Die Fahnder vom Landkreis sind zu wenige und meist nicht ausreichend qualifiziert. Der Zoll darf nur Arbeitsverhältnisse prüfen, nicht aber, ob ein Gewerbe auch wirklich angemeldet ist. Kein Wunder also, dass Fortschritte auf sich warten lassen. Nachvollziehbar, dass die Meister der Kreishandwerkschaft während ihrer Diskussion mit Niedersachsens Justizministerin Barbara Havliza jetzt entsprechend aufgebracht waren. Aus eigener Kraft haben sie bereits alles gegen die Schwarzarbeit getan, was sie konnten: Mehrfach haben sie Kommunen und Landkreise auf das Problem hingewiesen. Passiert ist nichts. Grund dafür sind unter anderem Gesetze, die verhindern, dass Handwerker Informationen über bekannte Schwarzarbeiter an die Verwaltungsbehörden weiterreichen dürfen.

Der Staat offenbart Schwächendurch eine unnötig ausgedehnte Bürokratie. Wasser auf die Mühlen für alle, die an seiner Handlungsfähigkeit zweifeln. Und nebenbei lachen sich die Schwarzarbeiter ganz offen ins Fäustchen.