Nowitzki war ein weltweiter Botschafter für Deutschland, ein Vorbild für jeden Sportler, ein Weltstar zum Anfassen.

German Wunderkind, Dunking Deutschman, Dirkules – Dirk Nowitzki hat viele Spitznamen, ausnahmslos nette, sympathische. So, wie der Basketballhüne aus Würzburg in seiner langen, sehr erfolgreichen Karriere eben auftrat, wie er rüberkam im Fernsehen in der Reklame für eine Bank, die seit vielen Jahren zur besten Sendezeit in die Wohnzimmer flimmert.

Auch wenn er als Basketballer fast nur im Internet zu bewundern war in der NBA, der besten Profiliga der Welt, kannten und bewunderten ihn trotzdem viele, steht er doch in einer Reihe der deutschen Sporthelden neben Boris Becker, Franz Beckenbauer, Steffi Graf oder Michael Schumacher.

Fast 21 Jahre dauerte seine Ausnahme-Laufbahn. Mit 40 Jahren ging er gestern in Rente. Dass er bis in dieses hohe Alter mitmischen durfte im Reigen der Weltstars, lag nicht daran, dass er so nett war, aus Respekt oder Mitleid geduldet wurde. Nowitzki lieferte ab bis zur Schlusssirene gestern. Beim 120:109-Sieg seiner Dallas Mavericks, für die er all die Zeit in den USA spielte, gegen die Phoenix Suns steuerte er 30 Punkte bei. Nowitzki war ein weltweiter Botschafter für Deutschland, ein Vorbild für jeden Sportler, ein Weltstar zum Anfassen, nahbar, liebenswert und bescheiden, ein Familienmensch, der ohne jeden Skandal auskam. Und was macht er jetzt? Er freut sich darauf, zum Frühstück den Tag mal mit einer Portion Eis oder einer Pizza beginnen zu lassen. Einer, der auf dem Boden geblieben ist. Er wird dem Weltsport fehlen.