„Es sollte der Staat selbst sein, der die Versorgungslücke schließt. Das 5G-Netz ist definitiv ein öffentliches Gut.“

Die am Dienstag gestartete 5G-Auktion ist wegweisend. Passenderweise fällt sie in das Jahr, das die Bundesregierung zum Jahr des Aufbruchs ins digitale Zeitalter erklärt hat. Wieder mal. Alleine Kanzlerin Merkel hat dies mehrfach postuliert. Nun wird es höchste Zeit, Deutschland mit einem leistungsfähigen mobilen Übertragungsnetz auszustatten. Das Land hinkt im internationalen Vergleich hinterher.

Die Deutsche Telekom, Vodafone und Telefonica haben den Markt unter sich aufgeteilt. Keiner dieser Riesen wird sich mit großer Freude in das milliardenschwere Investment stürzen. Sie werden sorgsam kalkulieren und eine flächendeckende Versorgung der Republik – wie von der Politik erhofft – für unrealistisch halten.

Der Staat hat den Moment verpasst. Er schielt lieber auf Einnahmen von fünf Milliarden Euro, die die 5G-Auktion einbringen dürfte. Dabei sollte es der Staat selbst sein, der die Versorgungslücke schließt. Das 5G-Netz ist definitiv ein öffentliches Gut. Wie Autobahnen oder das Schienennetz in Deutschland sollten die Mobilfunknetze zur staatlichen Daseinsfürsorge erklärt werden. Diese ist mit dem privaten Wirtschaften von Telekomriesen nicht in Einklang zu bringen. Würde es die Bundesregierung wirklich ernst meinen, hätte sie das Heft des Handelns selbst in die Hand genommen. Stattdessen machte ein Zitat der bräsigen Forschungsministerin Karliczek die Runde. Sie sagte: „5G ist nicht an jeder Milchkanne notwendig.“ Doch, ist es. Aufbruch geht anders.