Als Politprofi kennt von der Leyen alle Tricks. Sie hat selbst davon gesprochen, dass man sich schlanklüge.

Per Definition führt ein Gleitflug leicht schwebend abwärts. Die Preisgleitklausel, auf die sich die Bundeswehr bei Verträgen mit Waffenherstellern einlässt, führt in die Irre. Sie erklärt nichts, sie verschleiert. Nichts gleitet, schon gar nicht nach unten. Die Preise kennen bei Rüstungsprojekten nur eine Richtung: nach oben, zumeist steil. Wenn was gleitet, dann die Kontrolle. Sie entgleitet Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen.

Solche Preisgleitklauseln ermächtigen Unternehmen dazu, steigende Materialkosten oder Währungsrisiken weiterzureichen. Wohl dem, der mit der öffentlichen Hand ins Geschäft kommt. Die Bundeswehr muss zunehmend dahin kommen, zu Festpreisen einzukaufen. Das Bestreben der Militärs muss sein, zu verlässlicheren Verträgen zu kommen.

Ehrlich machen muss sich auch die Politik. Häufig werden Aufträge zu einem politischen Preis vergeben. Will sagen: zu einer Höhe, die sich öffentlich vertreten lässt, von der man aber weiß, dass sie nicht zu halten sein wird. Hauptsache, der Auftrag wird vergeben. Hat das geflossene Geld erst mal eine kritische Größe erreicht, ist der Punkt gekommen, an dem es kein Zurück mehr geben kann. So war es bei der „Gorch Fock“.

Als Politprofi kennt von der Leyen alle Tricks. Sie hat selbst davon gesprochen, dass man sich schlanklüge. Wahrscheinlich hat kein anderer Verteidigungsminister vor ihr sich so stark darauf fokussiert, das Management zu optimieren. Das ist, verbunden mit dem Misstrauen gegenüber der Ministerialbürokratie, ein Grund für die vielen Berater, die bei der Truppe anheuern durften und für die von der Leyen kritisiert wird. Die Ministerin hat nicht aufgegeben. Aber ihre Reformen haben weder zweifelsfrei gegriffen noch sind sie unumkehrbar. Wer will, kann über das Scheitern einer Managerin Schadenfreude spüren. In Wahrheit ist es alarmierend.