„Die Notaufnahmen sind derart überlastet, dass den Kliniken nichts anderes übrig bleibt, als knallhart Prioritäten zu setzen.“

Wohl niemand begibt sich freiwillig in die Notaufnahme eines Krankenhauses: Dass man dort unter Umständen stundenlang warten muss, bis man einen Arzt zu Gesicht bekommt, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Die Notaufnahmen sind derart überlastet, dass den Kliniken nichts anderes übrig bleibt, als knallhart Prioritäten zu setzen: bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen muss natürlich unverzüglich gehandelt werden. Für alle anderen heißt es: warten!

Das ist genau richtig so – auch wenn das Warten alles andere als schön ist, wenn man sich elendig fühlt und in Sorge um seine Gesundheit ist. Die Situation in Braunschweig könnte sich nun dank der zusätzlichen Notaufnahme des Marienstifts entspannen. Das Marienstift übernimmt Verantwortung, obwohl es sich mit dem neuen Angebot auch viel Ärger und hohe Kosten ins Haus holen kann. Wer in jedem Fall profitiert, ist der Patient – vorausgesetzt, Klinikum und Marienstift arbeiten Hand in Hand und nicht gegeneinander. Die Wartezeiten werden kürzer, und der Patient kann selber entscheiden, in welchem Haus er sich mit seinem Leiden am besten aufgehoben fühlt. Ein bisschen Konkurrenz schadet bekanntlich nie. Nur: Beleben sollte sie das Geschäft in diesem Fall nicht...