„Die Arbeitsverdichtung droht weiter zuzunehmen.“

Wer auf der Suche nach einem Arbeitsplatz ist, wird wohl auch in diesem Jahr zumindest bessere Chancen haben als in der Vergangenheit. Die Rekordserie auf dem Arbeitsmarkt ist noch immer nicht abgerissen, und auch für das neue Jahr sagen die Behörden sinkende Arbeitslosenzahlen und steigende Beschäftigung voraus.

Weniger freuen dürfte sich mancher, der bereits einen Job hat und auch nicht wechseln will. Denn wenn die Unternehmen immer größere Probleme haben, offene Stellen zu besetzen, droht die Arbeitsverdichtung weiter zuzunehmen. Dabei sind viele Arbeitnehmer schon heute im Dauerstress, also von ihrem Pensum überfordert.

Ihre Arbeitgeber sollten nicht in die Falle tappen, die Arbeit, die fehlende Mitarbeiter nicht leisten, dauerhaft den Beschäftigten zusätzlich aufzubürden, die schon da sind. Sonst sind diese womöglich bald auch noch weg – weil sie die Arbeitsbedingungen nicht mehr ertragen (wollen). Betroffene können in diesen Zeiten, in denen die Wirtschaft teils händeringend Mitarbeiter sucht, eben auch leichter den Arbeitsplatz wechseln. Dann droht eine „Abwärtsspirale“: Schlechte Arbeitsbedingungen sprechen sich herum, im Internetzeitalter schneller denn je. Dann wird die Personalsuche für das Unternehmen oder die Behörde noch schwerer.

Doch auch gute Arbeitsbedingungen sprechen sich herum. Wer also Mitarbeiter wirklich gewinnen will, sollte als Chef mit Weitblick handeln. Das gilt auch für Firmen, die gar nicht nach neuem Personal suchen.