„Die Kunst wird darin bestehen müssen, nicht zum Spielball der Machtinteressen Trumps zu werden. „

Beschwichtigungspolitik. Unter diesem Begriff kann wohl am besten das Treffen deutscher Auto-Spitzenmanager mit Vertretern der US-Regierung zusammengefasst werden. Die Mission der deutschen Delegation war es, Strafzölle von 25 Prozent auf deutsche Autoimporte in die USA abzuwenden.

Von Erfolg oder Misserfolg kann zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesprochen werden. Ohnehin liegt die Verhandlungshoheit zu diesem Thema auf europäischer Seite bei der EU-Kommission. Dort also werden die Beschlüsse gefasst. Allerdings sollten mit dem Besuch in Washington Weichenstellungen erleichtert werden. Die Deutschen wollten zeigen, was sie auf der anderen Seite des Atlantiks investieren wollen und so US-Präsident Donald Trump milde stimmen.

Dabei scheint das auf den ersten Blick aus Sicht von VW gar nicht notwendig zu sein. Der Konzern spielt in den USA eine nur nachgeordnete Rolle. Gerade mal knapp sechs Prozent der Produktion wurden von Januar bis Oktober dort verkauft. Dennoch zählt dieses Argument nicht. Erstens weil der US-Markt gerade für VW großes Wachstumspotenzial bietet. Zweitens müssen die Wolfsburger wie auch BMW und Daimler als exportorientierte Unternehmen ein generelles Interesse an freien Marktzugängen haben. Schon jetzt sind die negativen Auswirkungen des Handelsstreits zwischen den USA und China deutlich spürbar.

Daher sind die Bemühungen der Autoindustrie nachvollziehbar. Die Kunst wird darin bestehen müssen, nicht zum Spielball der Machtinteressen Trumps zu werden. Der weiß genau, dass die Autoindustrie ein sehr starker Hebel ist, um Europa unter Druck zu setzen.